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Bandscheiben - Verbindungen der einzelnen Wirbel

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Bandscheiben, beispielsweise Schwerpunkt bei Dr. Mark Agreiter, die auch Zwischenwirbelscheiben genannt werden, sind faserknorplige sowie flexible Bildungen, die jeweils die Wirbelkörper zweier benachbarter Wirbel verbindet. Zu beachten ist jedoch, dass hierbei lediglich der Bereich zwischen dem zweiten Halswirbel und dem Kreuzbein gemeint ist. Im Bereich zwischen Schädel und zweitem Halswirbel kann man sie jedoch nicht finden. Insgesamt sind in der Wirbelsäule des Menschen 23 Zwischenwirbelscheiben zu finden, die etwa 25 Prozent ihrer Gesamtlänge ausmachen. Zum Kreuzbein hin wird ihre Größe sowie Grundfläche immer größer. Bei allen weiteren Säugetieren variiert die Anzahl der Zwischenwirbelscheiben. 

Im Wesentlichen bestehen sie aus 2 verschiedenen Teilen. Diese sind der sogenannte Faserring sowie der Gallertkern. Der Faserring besteht in der Außenzone aus Schichten von kollagenen Bindegewebefasern. Diese gehen in Richtung der Innenzone nach und nach in Faserknorpel über. Der Gallertkern hingegen, ist ein zellarmes gallertiges Gewebe, welches 80-85 Prozent Wasser enthält. Durch den hohen Anteil an Glykosaminoglykanen, wird Wasser reversibel gebunden. Dies bewirkt, dass der Nucleus ähnlich wie ein Wasserkissen nicht kompressibel, jedoch verformbar ist.  Unter Dauerbelastung verlieren die Gallertkerne an Flüssigkeit und somit an Höhe. Durch diesen Effekt kann ein Mensch 1 bis 2 Zentimeter an Höhe verlieren. Bezieht man das Fußgewölbe mit ein sind sogar 3 Zentimeter möglich. Nimmt die Belastung ab, sodass sich die Gallertkerne wieder entlasten können, nehmen sie wieder Wasser auf. Dieser Vorgang ist die einzige Möglichkeit für Bandscheiben Nährstoffe aufzunehmen, da sie ab dem 20. Lebensjahr, also nach Abschluss des Wachstums keine Blutgefäße mehr besitzen. Für den Stoffwechsel der Zwischenwirbelscheiben, ist der regelmäßige Druckwechsel zwischen Belastung und Entlastung somit Grundvoraussetzung.  Bandscheiben dienen als elastisches Druckpolster zwischen den einzelnen Wirbeln, und ermöglichen somit für die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule ist umso höher, je größer das Verhältnis zwischen Bandscheibenhöhe und Wirbelkörperhöhe ist. Die Zwischenwirbelscheiben verteilen sämtliche Kräfte, die auf die Wirbelsäule einwirken, gleichmäßig auf die gesamte Wirbelendplatte.  Die am häufigsten auftretende Krankheit der Bandscheiben ist der sogenannte Bandscheibenvorfall. Bei einem Bandscheibenvorfall treten Bandscheiben in den Wirbelkanal vor. Der Wirbelkanal ist der Raum, indem das Rückenmark liegt. Die Ursache für einen Bandscheibenvorfall ist häufig eine Überlastung der Zwischenwirbelscheiben wenn zudem bereits eine Vorschädigung vorliegt. In seltenen Fällen kann ein Bandscheibenvorfall jedoch auch ohne äußeren Anlass auftreten. Symptome für diese Krankheit sind häufig starke Schmerzen, die bis in die Extremitäten ausstrahlen. Häufig sind diese mit einem Taubheitsgefühl, seltener mit Lähmungserscheinungen verbunden. Behandlungen sind in den meisten Fällen konservativ möglich. Schwere Vorfälle müssen hingegen operativ behandelt werden.  Bandscheiben erfüllen für uns Menschen eine wichtige Funktion. Da das Pflegen dieser Zwischenwirbelscheiben nicht möglich ist, ist es dennoch ratsam diese zu schonen und keinen großen Belastungen auszusetzen.


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